
Deine Matratze hat einen großen Einfluss auf deinen Schlaf. Es wird sogar behauptet, dass sie zu 50 Prozent dafür verantwortlich ist, wie gut man schläft. Wouterson erlebt oft, dass Menschen erst dann in eine gute Matratze investieren, wenn sie Beschwerden haben: „Sie hoffen, dass eine neue Matratze ihre Beschwerden verschwinden lässt, aber das ist nicht immer der Fall. Besser ist es, viel früher in eine gute Matratze zu investieren. Auf diese Weise kannst du sogar Beschwerden vorbeugen.“

Eine neue Matratze? 6 Tipps, wenn du eine Matratze kaufen möchtest
Jeder, der schon mal eine neue Matratze gekauft hat, weiß, wie schwierig das ist. Nachdem man auf etwa fünf verschiedenen Typen gelegen hat, beginnt man, an allem zu zweifeln. Und nach einem langen Shoppingtag fühlt sich am Ende alles gut an… Es ist auch sehr schwer zu beschreiben: Liegst du lieber hart oder weich? Bist du Seiten-, Bauch- oder Rückenschläfer? Welches Material bevorzugst du? Und wenn man dann endlich nach Hause kommt und sich auf die nagelneue Matratze legt, stellt man fest, dass die alte Matratze besser ist. Wie ärgerlich! Um den Kauf einer guten Matratze ein für alle Mal zu erleichtern, haben wir sechs Tipps zusammengestellt.

1. Investiere in eine gute Matratze
Wouterson: „Dass eine gute Matratze teuer ist, halte ich für einen sehr hartnäckigen Mythos. Denn was ist teuer? Und womit vergleicht man es? Im Durchschnitt hält eine Matratze zehn Jahre. Nehmen wir an, du kaufst eine für 3000 Euro, dann sind das umgerechnet 25 Euro pro Monat. Für dein Telefon und deinen Strom gibst du wahrscheinlich mehr aus.“

2. Wähle eine druckentlastende Matratze
Wouterson: „Ein gesunder Körper dreht und wendet sich in der Nacht. Tut er das nicht, werden die Nerven und die Blutzirkulation in der Haut abgeklemmt. Ist die Matratze zu hart, dann entsteht zu viel Druck auf der Haut und ein Signal geht ans dein Kleinhirn: ‚Drehen Sie sich, mein Herr oder meine Frau‘. Je härter deine Matratze ist, umso mehr drehst und wendest du dich. Eine druckreduzierende Matratze nimmt diesen Druck weg und sorgt dafür, dass du dich im Schlaf weniger bewegst. Dadurch wirst du seltener geweckt und deine Schlafqualität nimmt zu.“

3. Lass dich gut beraten
Wie wählt man in der Praxis eine Matratze aus? Eine gängige Methode ist es, Online-Tests zu machen. Man beantwortet ein paar einfache Fragen zu Gewicht, Größe und Schlafposition und auf dieser Basis bekommt man eine ‚Empfehlung‘, zum Beispiel ‚Taschenfederkern mittel 90×200‘. In den meisten Schlafshops wird das auf die gleiche Weise gemacht. Aber kaufst du deine Schuhe auch, ohne sie vorher anzuprobieren? Stimmt die Passform, drückt der Schuh nicht, ist die Belüftung in Ordnung?
Dennoch sehe ich, dass die Menschen oft in diese Falle tappen, wenn es um Matratzen geht, auch aufgrund von Testergebnissen der Verbraucherzentrale und Test-Seiten. Aber auch wegen des Aufkommens von Einheitsmatratzen (‘one-size-fits-all‘), die man nur online kaufen kann und die davon ausgehen, dass jeder Mensch gleich ist. Seltsam für einen Gebrauchsgegenstand, der so wichtig für deine Lebensqualität und dein Wohlbefinden ist, oder? Die Tatsache, dass eine Matratze als die beste getestet wurde, bedeutet schließlich nicht, dass sie auch die beste Matratze für dich ist.

4. Wähle den richtigen Härtegrad
Es gibt keinen Standard-Härtegrad für jemanden, der zum Beispiel 80 Kilo wiegt. Jemand kann 80 Kilo wiegen, weil er oder sie viel Sport treibt und deshalb viel Muskelmasse hat. Es ist dann möglich, dass die Person breite Schultern und eine schmale Taille hat.
Anders sieht es aus, wenn diese 80 Kilo das Ergebnis eines bourgeoisen Lebensstils sind. Der Körperbau dieser Person wird völlig anders aussehen, mit viel Gewicht im Bauchbereich. Diese beiden Personen brauchen also eine völlig unterschiedliche Matratze, obwohl sie beide das gleiche Gewicht haben. Also: Lasse dich nicht von deinem Gewicht leiten. Viel wichtiger ist es, dass sich deine Wirbelsäule in der Nacht gut entspannen und erholen kann. Dies lässt sich am besten beurteilen, wenn du die Matratze in einem Fachgeschäft für Schlafkomfort ausprobierst.

5. Berücksichtige deine Schlafposition
Bist du Rücken-, Seiten- oder Bauchschläfer? Auch das ist entscheidend für die Wahl der Matratze. „Wer auf dem Rücken schläft, braucht vor allem eine gute Abstützung im Hohlraum des Rückens. Das ist anders, wenn du ein Seitenschläfer bist. Du hast dann zwei markante Punkte – deine Hüfte und deine Schulter, die gestützt werden müssen. Außerdem ist es wichtig, dass sich die Wirbel nachts gut erholen können. Wenn du auf dem Bauch schläfst, ist eine harte Matratze vorzuziehen. Der Bauch wird dadurch ein wenig nach hinten geschoben und der Rücken liegt gerader“, sagt Wouterson.

6. Achte auf das Gütesiegel
Es gibt heute viele billige Matratzen auf dem Markt. Diese Matratzen kommen oft aus China, sind komprimiert und nicht gut verarbeitet. In Europa gibt es strenge Kontrollen gemäß der europäischen Gesetzgebung. Achte daher beim Kauf auf Zertifikate. Einige wichtige Zertifikate sind:
LGA-Zertifikat, CentiPur, die Gesundheits- und Umweltleistung von hochwertigen (Kalt-) Schäumen. Nur Hersteller, die strenge Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltanforderungen erfüllen, dürfen dieses Zeichen verwenden.
Das HygCen-Zertifikat wird nur an schadstofffreie Matratzen vergeben und garantiert, dass die Qualität des Schaums einen hohen, konstanten Wert aufweist.
Öko-Tex ist ein Textilprüf- und -zertifizierungssystem, das garantiert, dass die Textilien völlig frei von Schadstoffen sind und die Matratze für Kinder und Babys sicher ist.